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Zur Innenministerkonferenz in Hannover: Die Tagesordnung

Posted by Michael on 22. Mai 2013
Posted in: Allgemein.

cebit13-friedrich

Zu der ab heute abend bis Freitag in Hannover stattfindenden Konferenz der Innenminister*innen aus Bund und Länder sind nun sowohl die Tagungsorte als auch die Tagesordnung des Treffens bekannt geworden.

Im Nachfolgenden die geplanten Themen des Treffens:

TOP 1:
Bericht über den Sachstand im NPD-Verbotsverfahren

TOP 2:
Bericht des Bundesministers des Innern zur Sicherheitslage

TOP 3:
EU-Angelegenheiten

TOP 3.1:
Bericht des Ländervertreters im JI-Rat der EU

TOP 3.2:
Jahresbericht 2012/2013 des Ländervertreters im Strategischen Ausschuss für Einwanderungs-, Grenz- und Asylfragen

TOP 3.3:
Bericht des Ländervertreters in der Koordinierungsgruppe für den Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen (CATS) über die Beteiligung der Länder in Angelegenheiten der Europäischen Union im Jahr 2012

TOP 4:
Abschlussbericht der Bund-Länder-Expertenkommission „Rechtsterrorismus“

TOP 5:

TOP 5.1:
Neuausrichtung des Verfassungsschutzes

TOP 5.2:
Änderung des Bundesverfassungsschutzgesetzes

TOP 6:
Bericht des Ländervertreters für die Beratungen der Datenschutz-Grundverordnung in der Ratsarbeitsgruppe Datenschutz und Informationsaustausch (DAPIX)

TOP 7:
EU-Datenschutzreform

TOP 8:
Einführung und Betrieb des Nationalen Waffenregisters

TOP 9:
Evaluierung der „Gesamtkonzeption zur Bekämpfung der politisch motivierten Gewaltkriminalität -links-/des gewaltorientierten Linksextremismus“

TOP 10:
Einsatzangelegenheiten – Führungs-/Einsatzmittel; Wasserwerfer der Bereitschaftspolizeien der Länder und der Bundespolizei

TOP 11:
Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kfz-Kriminalität

TOP 12:
Statistik / PKS – Maßnahmen zur Bekämpfung der Crystal-Problematik

TOP 13:
Begutachtergestellung im Akkreditierungsverfahren

TOP 14:
Gemeinsame Ermittlungsdatei Großschadenslagen Terrorismus (GED GSL-TE)

TOP 15:
EXTRAPOL – Neustrukturierung der Gesamtkoordination

TOP 16:
Abschlussbericht der Bund-Länder-Projektgruppe „Soziale Netzwerke“

TOP 17:
Fahruntüchtigkeit bei Radfahrern – Erstellung eines Verkehrslagebildes „Radfahrer im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss“

TOP 18:
Einrichtung eines Gemeinsamen Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum (GETZ); Weitere Ausgestaltung des GETZ

TOP 19:
Lagebild zu Verbindungen zwischen rechtsextremistischer Szene und Rockergruppierungen

TOP 20:
Einrichtung eines Projekts NADIS WN – Vorlage Fortschrittsbericht des Bund-Länder-Lenkungskreises

TOP 21:
Modernisierung des Ausweisungs- und Abschiebungsrechts, auch in Hinblick auf gewaltbereite salafistische Aktivisten

TOP 22:
Entwurf einer Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Konzessionsvergabe – Herausnahme des Rettungsdienstes aus der Anwendbarkeit der Richtlinie

TOP 23:
Auswirkungen des demografischen Wandels; Forschungsprojekt zur nachhaltigen Sicherstellung der ehrenamtlichen Hilfeleistungsstruktur im Bevölkerungsschutz

TOP 24:
BOS-Digitalfunk – Einrichtung und Unterhaltung von Objektfunkanlagen; Anpassung an den Stand der Technik

TOP 25:
Wiedereinführung eines bundesweit einheitlichen Presseausweises

TOP 26:
Ausbau der Videoüberwachung im ÖPV

TOP 27:
Senioren im Straßenverkehr

TOP 28:
Bundesweiter Blitzmarathon

TOP 29:
Integrationskonzept der Integrationsminister für Flüchtlinge aus Bürgerkriegsregionen

TOP 30:
Bewältigung des polizeilichen Einsatzgeschehens bei Fußballspielen – Gewaltprävention

TOP 31:
Software zur Erkennung rechtsextremer Musik im Internet

TOP 32:
Bericht aus dem IT-Planungsrat

TOP 33:
Bericht vom nationalen Cyber-Sicherheitsrat und der länderoffenen AG Cybersicherheit

TOP 34:
Kein Legalwaffenbesitz für Extremisten – Entziehung oder Versagung waffenrechtlicher Erlaubnisse wegen Unzuverlässigkeit

TOP 35:
Personalverstärkung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Asylbereich

TOP 36:
Zusammenarbeit zwischen Nachrichtendiensten und der Polizei – Auswirkungen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 24.04.13 (Az.: 1 BVR 1215/07)

TOP 37:
Kostenübernahme des Bundes für Polizeieinsätze bei Castortransporten

TOP 38:
Nächste Sitzung

TOP 39:
Handlungsbedarf zur Aufnahme von Grundstoffen zur Herstellung synthetischer Drogen in das Grundstoffüberwachungsgesetz, hier: Aufnahme der Chemikalie alpha-Phenylacetoacetonitril („Apaan“)

Neben der im Vorfeld bereits diskutierten Frage zu Sinn oder Unsinn der Ausweitung staatlicher Videoüberwachung des öffentlichen und halböffentlichen Raums (siehe auch den daran anknüpfenden Einwurf des AK Vorrat Hannover von gestern) stehen also eine Reihe weiterer essentieller Themen auf dem Programm, deren Behandlung und Beratung meiner Meinung nach nicht hinter geschlossene Türen gehören.

Beispielhaft (aber nicht abschließend) zähle ich dazu die TOPs Nr. 7 (EU-Datenschutzreform), Nrn. 14+15 (Gemeinsame Ermittlungsdatei „Großschadenslagen Terrorismus“ und EXTRAPOL), Nr. 16 (Bund-Länder-Projektgruppe Soziale Netzwerke), Nr. 18 (GETZ), Nr. 30 (Polizeieinsätze beim Fußball), Nr. 31 (staatliche Filterung des Internet) und die Diskussion zu Nr. 36 über das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Antiterrordatei.

Vor allem aber ignoriert die Tagesordnung die seit nunmehr über einen Jahr alte, und durch die ständige Aufdeckung neuer, eklatanter Skandale rund um den Fall der NSU-Gruppe unterstützte Forderung zur Abschaffung der Geheimdienste. Geheimdienste (inklusive des Verfassungsschutzes), die nicht nur das Morden der NSU-Gruppe ermöglicht oder gar gedeckt haben, sondern die weder eine ausreichende parlamentarische Kontrolle erfahren noch deren Sein und Wirken sich grundsätzlich nicht mit dem Wesen einer Demokratie vereinbaren lassen.

Bundesinnenminister Friedrich hält in einem Interview mit dem Deutschlandfunk von heute morgen dem allen nur die von ihm zu verantwortende Einrichtung eines (verfassungsrechtlich zweifelhaften) „gemeinsamen Abwehrzentrums gegen Rechtsextremismus“ und einer (ebenso fragwürdigen) „Rechtsextremismusdatei“ entgegen.

„Wir machen vor allem eine noch stärkere Internetauswerung auch gemeinsam mit den Ländern in diesen Zentren (…) und die Experten sind auch mit ihren Antworten auf unserer Linie“, sagt Herr Friedrich.

Keine beruhigende Antwort und vor allem: von was für „Experten“ spricht der Bundesinnenminister denn da? (Diese „Experten“ tauchen im Interview immer wieder auf …)

Gestern erst wurde bekannt, dass das CDU-geführte Innenministerium Sachsens und der sächsische Verfassungsschutz schon seit 2000 von der Existenz der NSU-Gruppe gewusst haben. Darauf angesprochen weicht Herr Friedrich im heutigen Radiointerview nicht nur in belangloses und vom Kern des Problems ablenkendes Gerede aus, er meint sogar schon die Folge dieses neuesten Skandals vorwegnehmen zu können:

„(…) und ich bin überzeugt, am Ende wird es darauf hinauslaufen, dass man genau das macht, was wir jetzt tun (…)“

Alle Probleme lägen doch nur an „unzureichenden Übermittlungsvorschriften und Übermittlungswegen.“

So einfach ist das …

 

Bild: Bundesinnenminister Friedrich auf der Eröffnungsveranstaltung zur CeBIT 2013, CC-BY-SA Michael Ebeling

Dieser Beitrag gibt die persönliche Meinung von Micha wieder und ist kein offizielles Statement des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung.

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