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Eindrücke vom Menschenrechtsworkshop in Tschechien

Posted by Kai-Uwe Steffens on 26. Februar 2012
Posted in: Allgemein.

Vom 20. bis zum 26. Februar fand in der Nähe der tschechischen Stadt Olomouc ein Workshop zum Thema ‚How to communicate about human rights in MITTELEUROPA‘ statt.

Die 14 Teilnehmer aus Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Polen, Italien, Österreich und Deutschland konnten in von Trainern aus mehreren Ländern geleiteten Sessions Wege erlernen, wie man mit den verschiedenen Problemen der Menschenrechtsarbeit umgehen kann, wobei ein deutlicher Schwerpunkt auf den während der Arbeit zu nutzenden Kommunikationswegen lag.

Organisationsinterne Aspekte wurden ebenso erörtert, wie die Fallstricke beim Umgang mit Öffentlichkeit, Behörden, Inlandsregierung, EU-Organen, und auch im interkontinentalen Rahmen. Ergänzend zu den Diskussionen mit den Trainern haben alle Teilnehmer über ihre eigene Arbeit berichtet, und die spezifischen Aspekte ihrer Projekte herausgestellt. Leitung und Moderation des Workshop übernahm der seit vielen Jahren national und international tätige Menschenrechtsaktivist Jiri Kopal.

Die vier deutschen Teilnehmer stammten aus den Reihen des AK Vorrat.

So weit der nüchterne Teil. Was folgt, ist der Versuch einer Beschreibung dessen, was ich da erlebt habe. Ob und in wie weit sich das mit den Eindrücken der anderen deckt, kann ich nicht sicher sagen – wir haben dies hier nicht abgesprochen. Zunächst sei gesagt, dass der Workshop nicht immer meinen Erwartungen entsprach. An einigen Stellen fehlte mir der rote Faden, und eine strengere Konzentration auf die Kernfragen, was es ermöglicht hätte, alle bearbeiteten Themen mit einem gemeinsamen Kriterienkatalog zu bewerten. So etwas ist wichtig, wenn man auf übergreifende Synergieeffekte aus ist. Das ist dann aber auch schon der einzige wesentliche Kritikpunkt. Alle anderen Dinge waren durchwegs positive Überraschungen und schlichte Sacherkenntnisse, die ich z.T. vorher nicht für möglich gehalten hätte. Mit einer gewissen Zurückhaltung muss ich sagen, dass die von uns bekämpften Überwachungswerkzeuge zwar kein Luxusproblem sind, aber ein Vergleich zu einigen Menschenrechtsfragen in unseren Nachbarländern verstehen lässt, warum unsere Themen dort nicht die gleiche Aufmerksamkeit erfahren. Man macht sich keinen Kopf um Handydaten, wenn in der Nachbarschaft Kinder aus diskriminierten Bevölkerungsgruppen keinen Zugang zu Trinkwasser und Schulen haben. Was die lernbaren Inhalte angeht, haben mir vor allem die Methoden zum Branding, zur Motivationssteigerung und zur strategischen Auslegung von Kampagnen gefallen. Ich werde natürlich versuchen, das nicht einfach ungenutzt verblassen zu lassen, sondern es in die Arbeit für den AK einzubringen, wo immer es geht. Das kann aber – dies als Vorwarnung – unter Umständen zu eigentümlichen Äußerungen meinerseits führen, deren Sinn sich nicht sofort erschließt. Wie nicht anders zu erwarten, haben sich in diesen Tagen wertvolle persönliche Kontakte entwickelt, die es zu erhalten und zu pflegen gilt. Wir werden da wohl eine Mailingliste einrichten, um auch weiterhin voneinander zu profitieren. So weit der sachliche Teil. Was folgt, sind ein paar persönliche Bemerkungen. Die Leute, denen ich dort begegnet bin, sind ohne Ausnahme sympathische, kluge und engagierte Menschen, die das Herz am rechten Fleck haben. Das, was einige von ihnen bereits gestemmt haben, und die z.T. absurden Herausforderungen, mit denen sie sich täglich herumplagen müssen, haben mir nicht nur einmal – aber einmal ganz besonders – allerhöchsten Respekt abverlangt. Umgekehrt glaube ich sagen zu können, dass wir das schon anfangs vorgefundene Ansehen des AK mindestens bestätigen, meistens aber ausbauen konnten. Obwohl ich mich darauf freue, nach dieser anstrengenden Woche in etwa zwei Stunden zu Hause zu sein, bedauere ich doch irgendwie, dass das jetzt vorbei ist. Zu gern hätte ich mich weiter mit all den anderen Teilnehmern, den Trainern und Jiri unterhalten, und all das weiter besprochen. Ich kann nur allen Leuten, die die Gelegenheit erhalten, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen, nur wärmstens empfehlen, das dann auch zu nutzen. Zumindest für mich kann ich sagen, dass ich das noch lange Zeit nicht nur in angenehmer Erinnerung behalten werde, sondern dass mich das auch immer und immer wieder beschäftigen und zum Nachdenken bringen wird. Und mal ehrlich: wann bekommt man schon mal Gelegenheit, mit drei Handvoll toller Leute mitten im Februar in einer tschechischen Dorfkneipe zu sitzen, und deutsche Weihnachtslieder zu singen?

Blog-Beitrag von Kai-Uwe – Dieser Beitrag gibt die persönliche Meinung des Autors wieder.

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