Nachdem dem „Umzug“ des Chaos Computer Congresses von Berlin nach Hamburg war der AK Vorrat nun zum sechsten Mal in Folge mit einem Stand zu Gast mit dabei und bei dieser Gelegenheit:
Danke an alle im CCC, die uns über die Jahre hinweg so kräftig unterstützt haben!
Unseren Stand hatten wir im untersten von fünf Geschossen des Hamburger Congress Centrums direkt am Eingang zum bzw. sogar im Hackcenter. Gegenüber Wikipedia/Wikimedia und Openstreetmap, nebenan die Leute von FIfF und nochmal etwas weiter der Stand vom FoeBuD bzw. digitalcourage. Also in guter Nachbarschaft.
Hier waren wir zwar nicht inmitten der sprudelnden Menge der anderen Geschosse, trotzdem kam aber wohl so ziemlich jeder und jede mal am Stand vorbei, alleine schon weil sich die zwei kleineren der insgesamt drei Vortragsräume im untersten Geschoß befanden.
Die Resonanz war gut, wenn auch insgesamt weniger Gespräche mit „Passanten“ als in Berlin am dortig angestammten Platz unter der Wendeltreppe zustandekommen sind. Dafür waren die „internen“ Gespräche z.T. sehr intensiv und fruchtbar. Außerdem waren eine Menge von „AKV’lern“ vor Ort – der Stand fungierte immer wieder als Ausgangs- und Treffpunkt mit der wie bekannt von Ryo so gut vorbereiteten technischen Infrastruktur. Für mich hat dieses Treffen zum wiederholten mal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig und ergiebig die persönlichen Treffen jenseits der Mailinglistenstruktur sein können. Der Chaos Congress zwischen den Jahren ist eine guter Ort, eine gute Gelegenheit dafür.
Wie schon gewohnt haben wir auch auf dem 29c3 eine kleine aber feine Demo organisiert und die Kongressteilnehmer dazu eingeladen. Für einige Kongressteilnehmer ist das ein inzwischen fester Bestandteil, um über die Vorträge und das kongresshafte Brüten über Technik und Politikfragen hinaus den Schritt in die Welt der „anderen“ zu tätigen. Regelmäßig werden wir dazu angesprochen bzw. wird die Demon nachgefragt.
Jedes Jahr versuchen wir, neben dem Übertitel „Freiheit statt Angst“ bzw. „Freedom not Fear“ einen Namen für den Straßenprotest zu finden, der sich an das Motto des Congresses anlehnt und so nannten wir die diesjährige Demo entsprechend:
„Fear is not my department“
Nach Patrick und mir hat nun Fred als Vertreter des AK Vorrat die Verantwortung und Organisation der Demo übernommen, viele andere haben beim Vorbereiten geholfen – allen einen großen Dank dafür!
Obwohl dem Congress in Hamburg gegenüber den vorherigen Treffen in Berlin ungefähr eineinhalbmal so viel Besucher mehr beschert waren, ist die Anzahl der Leute, die die Gelegenheit zum „Protest-Spaziergang“ genutzt haben in etwa konstant geblieben: Circa 100 bis 150 Leute machten sich von der uns gegenüber freundlichen Polizei begleitet auf den Fußmarsch bis zum Jungfernstieg.
Michi war mit seinem Demolauti eigens angereist, um auf der gesamten Strecke und während der Kundgebung mit seiner Elektroakustik für Aufmerksamkeit und Verstärkung der Redebeiträge zu sorgen. Auch dafür: Vielen Dank.
Die Stimmung war – und das ist kein hohles Gerede – wie schon in den Jahren zuvor ausgesprochen fröhlich und freundlich und das bei ungewöhnlich gutem Wetter. Die wenigen hundert Flyer, die wir für die Passanten zur Information über unser Anliegen vorbereitet hatten, waren schon nach weniger als der halben Strecke restlos weg, die Passanten der Hamburger Innenstadt waren unerwartet offen gegenüber unserem Anliegen und am Anliegen dieser „bunten Truppe“ sehr interessiert.
Auf dem Jungfernstieg in Sichtweite des Hamburger Rathauses angekommen gaben Thomas Lohninger vom „österreichischen“ und Volker Birk vom „deutschen“ AK Vorrat zwei kurze Ansprachen zum besten und informierten über die jeweilige Situation in den beiden Ländern.
Mit Absicht halten wir die Organisation der kleinen Demos auf dem Chaos Computer Congress relativ einfach und überschaubar. Zudem haben wir in den letzten Jahren dafür gesorgt (und wollen das in den kommenden Jahren beibehalten), dass wir hier denjenigen Leuten Gelegenheit für ein Statement ermöglichen, die ansonsten in der Öffentlichkeit trotz wichtiger Botschaften eher zu kurz oder gar nicht zum Zuge kommen.
Alles in allem waren wir nach gut einer Stunde bei bester Stimmung wieder zurück zum Kongress und so war für alle genügend Zeit zum Ausklingenlassen oder zum Essen, bevor die nächsten – ebenfalls netzpolitisch angehauchten – Vorträge begannen.
Von einigen einzelnen Teilnehmern gab es im Nachhinein noch freundliche und dankbare Worte – das hat uns sehr gefreut!
Bis zum nächsten Jahr, Hamburg.
Weitere Informationen:
Bilder: Alle Bilder unter Creative Commons BY-SA. Bilder 1 und 4 – 8 von ubiquit23 (auf Flickr). Bilder 2 und 3 von muzungu (auf AK Vorrat)
Dieser Beitrag gibt die persönliche Meinung von Micha wieder und ist kein offizielles Statement des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung.